Neues unrühmliches Kapitel: Der Abriss des DRK-Hauses
Kaiserslautern wäre nicht Kaiserslautern ohne ihre baukulturell tapsige Stadtführung. Ein neues unrühmliches Kapitel wurde auf-geschlagen: Das DRK-Gebäude in der Augustastraße, das zum baukulturellen Erbe von Hermann Hussong gehört, wurde abge-rissen. Damit wird die Stadt Kaiserslautern wieder ihrem Ruf als Vernichterin des baukulturellen Erbes gerecht. Zunächst zeigen wir hier einen Bericht über die herausragende Persönlichkeit Hus-songs und schließlich die Berichterstattung über den rüden Ab-rissvorgang.
Offener Brief von Prof. Schirren an den OB Weichel
SWR-Beitrag im Fernsehprogramm zum Abriss-Skandal
In der SWR-Sendung "Zur Sache Rheinland-Pfalz" wurde u. a. am Donnerstag Abend, dem 4. März 2021 über den neuerlichen bau-kulturellen Skandal in Kaiserslautern berichtet. Wir haben ohne-hin diesbezüglich wenig zu bieten - und das Wenige wird blind-wütig zerstört. In diesem guten Beitrag des SWR-Fernse-hens kommt u. a. auch unsere Vorsitzende Karin Kolb zu Wort. Schauen Sie sich dieses interessante Video an.
Notizen aus der tiefsten, baukulturellen Provinz
Nun ist es soweit. Das DRK hat Fakten geschaffen. Wenn man sonst keine Argumente (außer dass juristisch alles korrekt läuft) mehr hat, holt man die Insolvenzkeule raus. Das DRK tat dies mit der Behauptung, dass ohne den Bau der sehr einträglichen, je-doch unästhetischen Klotz-Bauten eine Insolvenz anstünde. Da staunt der Laie aber Bau-Klötze. Was ist das für ein Management, das die Existenz seiner Institution an einen Neubau eines Gebäu-des knüpft, welches von ihr selbst noch nicht mal genutzt wird. Es dient ja lediglich der Gewinnerzielung - dem schnöden Mammon. Zudem nimmt man offensichtlich mit dieser anstehenden neuen Immobilie die Gefahr eines Bankrotts in Kauf - wohlwissend, dass eine etwaige baukulturelle Diskussion anstehen könnte. Warum sonst hat man seinerzeit die Studenten um Prof. Dr. Matthias Schirren nicht ins Haus gelassen? Und das Tüpfelchen auf dem i ist die Tatsache, dass der OB Weichel Präsident des DRK-Kreisver-bandes ist und sich in dieser Doppelrolle einer gewissen Ahnungs-losigkeit bediente, was die Einschätzung des baukulturellen Erbes angeht. Aber das ist ja nichts Neues. Man erinnere sich an den Satz bei der ersten Informationsveranstaltung in der Burgherren-halle in Hohenecken, wo es um das Pfaffgelände ging: "Der Abriss ist alternativlos!" Mittlerweile wissen wir es besser. Mit ein wenig gutem Willen wäre eine Intervention bzgl. des DRK-Gebäudes sei-nerseits 2019 vielleicht noch einiges machbar gewesen. Nach wie vor fehlt ihm jeglicher Wille.
Nun hat es die Stadt Kaiserlautern auch zu deutschlandweiter Be-achtung "geschafft"; denn am 22. März 2021 stand ein großer Ar-tikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über die Kaiserslau-terer "Freveltat", die es zu verhindern gelte. Doch seit dem 26. März 2021 wissen wir: Es ist wohl zu spät. Das DRK hat eine große Eile an den Tag gelegt, um Wände einzureißen. Der Image-schaden dürfte nicht klein ausfallen.
Sie können den Song auf Youtube auch direkt von hier aus hören. Klicken Sie einfach auf den folgenden Link oder direkt auf das Video!
Mahnwache
Am Sonntag, dem 28. März 2021 haben sich ein paar baukulturell interessierte Mitbürger zu einer Mahnwache am DRK-Gebäude getroffen. Hier Impressionen!
Fotos: Burghaus und Kusche
"Kaiserslautern reißt sich selber ab"
Die o. a. Überschrift findet sich in einem Artikel des Online-Auftrittes der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ.net). Diese überregionale Zeitung hat hier den "Skandal" angeprangert, dass der Präsident des DRK (OB Weichel), welches ja Ko-Investor dieses Immobiliengeschäftes ist, als Chef der Verwaltung und auch der Unteren Denkmalschutzbehörde baukulturell relevante Tatsachen irgnorierte und seit vielen Jahren auch die Legislative in Kaiserslautern (und zwar den Stadtrat) dumm hält. Der OB trägt eine Ahnungslosigkeit vor sich her, dass man gemäß seiner Qualifikation ins Zweifeln geraten könnte. Die Journalisten der FAZ bemerken zu Recht, dass schon ein Blick auf das Gebäude der Identifikation als Hussong-Bau genügt hätte. Für einen total baukulturell Blinden hätten es aber auch die Akten getan. Und da sollte ein Verwaltungs-Chef eigentlich sein Metier finden.
Auf die Ignoranz hinsichtlich des Angebotes eines in unmittelbarer Nachbarschaft verfügbaren Baugrundstücks (Jugendhaus - Plattenbau) wird im Artikel ebenso hingewiesen wie auf die Eile, die sich daraufhin, bzgl. des Schaffens von Fakten, ergeben hat. Das Gebäude ist mittlerweile weitgehend zerstört.
Dass zu der Investoren-Gruppe der Bauträger F. K. Horn gehört, findet die FAZ insofern beachtenswert, weil "das Unternehmen ... in Kaiserslautern bemerkenswert oft zum Zug kommt". Es stünde auch "für deprimierende Kisten-Architektur ohne städtebauliches Gespür". Warum auch? Man will ja Geld verdienen und alles andere verursacht nur Kosten!
Erwähnenswert findet die FAZ auch, dass sich unter den Demon-stranten der Mahnwache am Sonntag sozialdemokratische Stad-tratsmitglieder befanden.
Wenn Sie den Original-Artikel des FAZ.net lesen wollen, dann klicken Sie bitte hier! oder schauen Sie unten!
Landesschau des SWR Rheinland-Pfalz
Landesschau Rheinland-Pfalz des SWR am 28. März 2021
Abriss-OB
Durch seine Gleichgültigkeit hat uns der OB Weichel kein Osterei, sondern eine Osterkugel eingebrockt!
Hier sollte ein Rheinpfalz-Artikel vom 23.06.2023 stehen.
Leider wurde uns die Darstellung des Artikels von der Rheinpfalz untersagt.