Weichel bleibt seiner Linie treu
OB Weichel lobte den Rahmenplan zum Pfaff-Areal. Er teilte auch mit, dass den Wünschen der Bürger, "etliche alte Gebäude zu er- halten", Rechnung getragen würde. Diese so getroffene Aussage zeigt schon die innere Distanz des OB zu dieser Tatsache. Er konnte es auch offensichtlich nicht lassen, sich wieder die aller-letzte Investoren-Hintertür offen zu lassen. Denn laut Rheinpfalz-Bericht sagt er, dass die alten Gebäude erhalten bleiben können, "sofern sich Menschen fänden, die damit etwas anfangen woll- ten". Und da sind wir wieder an dem Punkt angelangt, an dem alles anfing. Finden sich keine "Menschen, die damit was anfan- gen wollen", ist die Erhaltung der "alten Gebäude" obsolet - also Abriss. Nun war Klaus Weichel klug genug, nicht mehr den Begriff "Investoren" zu benutzen - aber der aufmerksame Leser erkannte sofort den Inhalt, der hinter dieser Aussage steckt. Inwiefern wird man sich bemühen, solche "Menschen, die damit was anfangen wollen" zu finden ...?
Bürgerinitiative hat nach wie vor ein Auge auf das Thema
Na also, warum nicht gleich so?
Nun ist es raus. Für die "nicht verhandelbaren Altlasten" sind jetzt doch Investoren gefunden - und dies als erste Liegenschaften des Pfaffgeländes. Warum nicht gleich so? Zuerst auf stur stellen, sich eines Besseren belehren lassen, wieder auf stur stellen und dann klappt doch alles nach besten Vernunftmaßstäben. Schön!
Schon sehr frühzeitige Geheimnis-Krä(e)merei
Nun ist es raus. Die Stadt hatte schon sehr frühzeitig einen Investor für den früheren Speisesaal – und das noch bevor überhaupt die ganze Angelegenheit mit der Bürgerinitiative ins Rollen kam. Schon zu dem Zeitpunkt, als die erste denkwürdige Abriss-Bürgerveranstaltung in der Hohenecker Burgherrenhalle stattfand, in der jeglicher Erhalt mangels Investoren „nicht verhandelbar“ schien, trat der Kaiserslauterer Geschäftsmann Matthias Auchter auf den Plan und interessierte sich für das o. g. Gebäude. Davon war zu keiner Zeit irgendwas zu hören oder zu lesen. Den Bürgern wurde immer nur die Unverkäuflichkeit der alten Bausubstanz vermittelt, wohl wissend, dass man eigentlich schon einen Investor hat.
Nun gibt es drei Thesen, warum man dies verheimlichte:
1. So ein kleines Investorlein steht der Plattmach-Absicht von Weichel und Kremer im Weg.
2. An ortsansässigen Investoren und Geschäftsleuten ist man nicht interessiert.
3. Der einschlägige Investor ist schon mit der Stadtverwaltung wegen des sinnfreien Einzelhandelskonzepts im Gewerbegebiet „Merkurstraße“ im Clinch.
Egal, welche der drei Thesen zutrifft, sie sind alle nicht professio- nell und schon gar nicht bürgernah.
Wie wäre am Anfang jegliche Diskussion verlaufen, wenn das In- teresse Auchters bekannt geworden wäre? Zum Glück ist es der Bürgerinitiative auch so gelungen, Stadtführung und PEG zu stop- pen. Der Erfolg zeigt sich in der schnellen Vermarktung des alten und des neuen Verwaltungsgebäudes. Dass Matthias Auchter jetzt durch das unsägliche Optionen-Geschachere mit der SWK ausge-bootet wird, gibt dem Ganzen wieder den typischen Kaiserslaute- rer Klüngel- und Machtspielchen-Beigeschmack.
Weichel hofft auf Fördergelder
Stadt Essen zeigt's: Es geht!
Ein gutes Beispiel aus Essen zeigt, dass eine Konversion unter Einbezug historischer Altbebauung in das Konzept gut machbar und sinnvoll ist. Direkt im Anschluss an die Kernstadt befinden sich Teile des ehemaligen Krupp-Werkes. Nun hatte Essen das Pech, dass im und nach dem zweiten Weltkrieg in diesem Areal weitgehende Zerstörungen stattfanden. Aus diesem Grund wusste die Stadtführung wohl erst recht zu schätzen, dass man noch einige historischen Gebäude hatte und überführte diese in eine anständige und vernünftige, nicht plattmachende, Konversion. Im ehemaligen Press- und Hammerwerk Ost der Firma Krupp befindet sich heute IKEA, das sich offensichtlich ob der guten Lage und des Ambientes hier niederließ und auf sein übliches Corporate Identity (mit der blauen Fassade) zu Gunsten der Erhaltung der historischen Gebäude, verzichtete. Respekt, Stadt Essen!
Es geht doch nicht alles
Gute Aktion - wäre jedoch ohne Initiative nie möglich gewesen
Da war doch noch was ... ?
... richtig! am 31. März 2017 wandte sich Matthias Auchter an die Presse, da er es (auch aus einem reinen gesunden Menschenver-stand heraus) nicht kapierte, warum er seinerzeit beim möglichen Erwerb und damit auch ERHALT des Kantinengebäudes totgeteilt wurde. Nun hat die Stadtführung (und mit ihr die treuen Stadt-ratsmitglieder der Koalition) beteuert, dass man das Kantinenge-bäude nicht halten kann, da der Investor, welcher den Zuschlag erhalten hat, das Bauwerk abreisen möchte. Punkt! Nun meldet sich der verhinderte (Kaiserslauterer) Investor erneut zu Wort. Lesen Sie den u. a. Artikel.
Vergleichen Sie auch den o. a. Artikel vom 31. März 2017.
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen" - oder erhaltenswerte Gebäude zu erhalten ...
Abriss-Investor der Pfaffkantine "knutscht" Weichel
Der Investor, welcher die Pfaffkantine zum Abriss kaufen will, hat sich "verwundert" über die kritische Stimmung zu dem Thema geäußert. Er kann es überhaupt nicht verstehen, dass nicht jeder in Kaiserslautern beim Wedeln mit Geldscheinen in zweistelliger Millionenhöhe jegliches kritische Bewusstsein einbüßt. So anders Klaus Weichel. Nach Meinung des Investoren weiß der OB wohl zu schätzen, was er an ihm hat. Und die Kritiker sollen sich nicht so anstellen - sie dürfen ja schließlich den (denkmalgeschützten) Seeberger-Bau behalten. Der Text (s. u.) suggeriert, dass dies aufgrund OB Weichels und Investors Gnaden passiert wäre ...
Zu guter letzt holt der Kantineninvestor noch die Droh-Keule raus: "Ihr bösen Kritiker hemmt die ganze Entwicklung und schreckt Investoren ab!" Es gilt festzuhalten: Investoren kommen, wenn sie sich einen Profit, ein gutes Geschäft, erhoffen - egal wie die Umstände sind. An einer Entwicklung des Stadt-bildes oder sonstigem Allgemeininteresse haben (externe) Investoren von außerhalb Kaiserslauterns kein oder nur wenig Interesse.
Der Abriss-OB
Unten sehen Sie eine gelungene Karikatur aus der Rheinpfalz, die unseren OB Klaus Weichel auf der Abrissbirne mit einer diebi-schen Vergnügungsmiene zeigt.
Klicken Sie auf den folgenden Link der Rheinischen Post, wenn Sie im Vergleich einen viel ansehnlicheren Abrissbirnen-Ritt sehen wollen und entscheiden Sie, wer hier die bessere Absicht hegt ...