Merkurstraße Kaiserslautern - Unendliche Geschichte
Das Thema Gewerbegebiet Merkurstraße hat zwar nichts mit Bau-kultur zu tun, wohl aber mit der Stadtgestaltung. Die Stadtpolitik möchte nämlich mit ihrem sinnfreien Bebauungsplan, in Rahmen dessen sie die erlaubten Einzelhandelssortimente reglementiert, das beliebte Einkaufs- und Gewerbetreibendengebiet zerstören - und das alles nur zugunsten der von ihr forcierten ECE-Mall. Nun sind die Immobilieneigner vors Gericht gezogen. Das Thema birgt noch eine Menge Sprengstoff. Deshalb soll es durch unseren Ve-rein ein wenig beobachtet werden und entsprechend auf der Homepage seinen Niederschlag finden.
Lesen Sie den guten und kritischen Bericht des Magazins "Regiogeflüster" hierzu.
Unsinnige Regelung muss bleiben - Weichel gibt sich weiterhin die Blöße
Nun hat das Oberverwaltungsgericht in Koblenz, leider Gottes, die Klage der Kaiserslauterer Geschäftsleute abgewiesen. Deshalb bleibt es vorerst bei den sinnfreien Regelungen des Bebauungs-planes. Jedoch haben die rührigen Kläger den Gang zur nächsten Instanz angekündigt.
OB Weichel befleißigte sich gleich seiner Argumentation, dass es in seiner Denke nur um den Innenstadthandel gehe. Hier sieht man die Eindimensionalität seiner Gedanken. Wir leben in einer ständig fortschreitenden und rasant veränderlichen Welt. Da ist der Innenstadthandel natürlich auch bedeutsam. Aber die Menschen wollen ihren Bedarf an Waren möglichst schnell und unkompliziert decken. Und das geht in der Innenstadt schlecht. Die Parkplätze sind knapp und teuer, die Wege relativ weit. Der innerstädtische, inhabergeführte Handel wurde von Stadtseite mit dem Bau der (vom Pöbel belagerten) Mall z. T. schon zerstört. Ebenso hat der OB nicht gefragt, wie sich die Ansiedlung eines schwedischen Möbelhauses auf das Geschäft eines inhaber-geführten Haushaltswarengeschäfts in der Marktstraße auswirkt. Nun kommt der OB und will die Innenstadt schützen. Seine wahre Intention ist wohl der Schutz der Mall. Er führt hier den Textilbereich an. Allen Ernstes: Würde ein Unternehmen im Niedrigpreissegment in der Größenordnung, wie dies in der Merkurstraße der Fall ist, in der Innenstadt einen Laden eröffnen wollen und können? Die Mieten und die Parkplatzsituation müssten jeweils stimmen, und das ist nicht so. Der ganze Ver-gleich hinkt und stinkt ...
Der Interessengemeinschaft der Mieter und Eigentümer in der Merkurstraße ist zu wünschen, dass sie Erfolg haben werden. Viele Dinge regeln sich in einer Marktwirtschaft von selbst - da braucht es keinen übereifrigen Mall-Verfechter und -Beschützer.